Skip to main content
Allgemein intuitives Essverhalten

Du bist (nicht), was Du isst – Annas Geschichte

By 11. Juli 2025Oktober 4th, 2025No Comments5 min read

Anna ist 34 Jahre alt, beruflich erfolgreich und lebt ein scheinbar erfülltes Leben. Sie achtet auf ihre Gesundheit, kocht gerne und hat einen festen Freundeskreis. Trotzdem merkt sie, dass Essen für sie oft eine Herausforderung ist. „Warum kann ich nicht einfach normal essen?“, fragt sie sich immer wieder.

Essen ist für Anna viel mehr als nur Ernährung. Es ist ein ständiger Begleiter – manchmal ein Trostspender, manchmal ein Auslöser für Schuldgefühle. Vielleicht erkennst Du Dich in Anna wieder. Denn wie bei ihr spielt auch bei vielen anderen Frauen das Essen eine Rolle, die weit über die reine Nahrungsaufnahme hinausgeht.

Essen als Ausdruck der inneren Welt

Anna erzählt, dass sie an stressigen Tagen zu Schokolade greift – nicht nur, weil sie süß ist, sondern weil sie damit für einen Moment abschalten kann. „Es fühlt sich an wie eine kleine Pause“, sagt sie. Gleichzeitig plagen sie danach oft Gedanken wie: „Warum habe ich das nicht im Griff?“

Was Anna zunächst nicht bewusst ist: Ihr Essverhalten ist ein Spiegel ihrer inneren Bedürfnisse. Das Essen hilft ihr, mit Druck umzugehen, den sie sich selbst auferlegt. Diese Verhaltensmuster haben jedoch nichts mit Disziplin oder Selbstkontrolle zu tun. Sie sind in Annas Lebenskontext verankert.

Vielleicht kennst Du das Gefühl, mit Essen Situationen zu kompensieren, in denen Du Dich überfordert, allein oder unausgeglichen fühlst? Es ist wichtig, zu verstehen, dass dies kein Zeichen von Schwäche ist, sondern ein Weg, wie wir emotional reagieren.

Essen im sozialen Kontext

Als Kind lernte Anna, dass ein leerer Teller ein Zeichen von Anstand ist. Ihre Eltern lobten sie, wenn sie alles aufgegessen hatte, und an Geburtstagen gab es immer Kuchen – als Symbol für Liebe und Zusammenhalt. Diese Prägungen begleiten sie bis heute.

Essen ist nicht nur eine persönliche Entscheidung. Es ist eingebettet in ein System aus familiären Regeln, kulturellen Normen und gesellschaftlichen Erwartungen. Genau hier setzt die systemische Perspektive an: Dein Essverhalten ist nicht nur das, was Du isst, sondern auch das, was um Dich herum geschieht.

Bei Anna zeigt sich das besonders in sozialen Situationen. Im Kreis ihrer Freundinnen fühlt sie sich manchmal unwohl, wenn über Diäten gesprochen wird. Sie denkt dann: „Vielleicht sollte ich auch wieder mehr auf mein Gewicht achten.“ Doch eigentlich sehnt sie sich danach, diese Gedanken loszulassen und sich frei zu fühlen – egal, was andere sagen oder denken.

Du bist mehr als Dein Essverhalten

Für Anna war es ein wichtiger Moment zu verstehen, dass ihr Essverhalten nichts mit ihrem Wert als Person zu tun hat. Die gesellschaftliche Botschaft, dass unser Gewicht bestimmt, wer wir sind, ist tief verankert, aber sie ist falsch. Gewichtsdiskriminierung und Schönheitsideale können belasten – doch sie müssen nicht Deine Wahrheit sein.

Vielleicht stellst Du Dir auch manchmal die Frage: „Warum esse ich so?“ oder „Warum fühle ich mich danach schlecht?“ Diese Fragen sind wertvoll, weil sie der erste Schritt sind, Dein Essverhalten mit Mitgefühl statt mit Kritik zu betrachten.

Annas Weg zu einem neuen Umgang mit Essen

In unserer Arbeit haben Anna und ich herausgefunden, dass es nicht darum geht, ihr Essverhalten zu kontrollieren, sondern es zu verstehen. Warum greift sie in bestimmten Situationen zu Süßem? Welche Bedürfnisse verbergen sich dahinter? Und wie kann sie lernen, sich auf andere Weise zu versorgen?

Anna begann, auf ihre inneren Bedürfnisse zu hören. Sie lernte, sich selbst mit mehr Mitgefühl zu begegnen und ihren Körper nicht als Problem zu sehen, sondern als Partner. Schritt für Schritt hat sie die Verbindung zu sich selbst wiedergefunden – ohne Diäten, ohne Druck.

Was Du aus Annas Geschichte mitnehmen kannst

Vielleicht erkennst Du Dich in Anna wieder. Ihr Weg zeigt, dass Essen mehr ist als Kalorien oder Nährstoffe – es ist Ausdruck unserer Emotionen, Erfahrungen und der Systeme, in denen wir leben. Wenn Du das Gefühl hast, dass Dein Essverhalten mehr über Dich aussagt, als Du es bisher wahrgenommen hast, dann lohnt es sich, genauer hinzuschauen.

Falls Du bereit bist, Deine Beziehung zu Essen und Deinem Körper neu zu gestalten, unterstütze ich Dich gerne. Gemeinsam können wir herausfinden, welche Muster hinter Deinem Essverhalten stecken und wie Du Dich endlich frei und in Einklang mit Dir selbst fühlen kannst.

 

Denn Du bist nicht das, was Du isst – Du bist so viel mehr.

Alles Liebe,

Lena